Es ist falsch zu glauben, dass Fette generell ungesund sind. Eine langfristige, fettarme Ernährung verkürzt sogar unser Leben. Die Vitamine A, D, E und K sind zudem fettlöslich und werden eher mit Fetten aufgenommen. Daher ist die Art der Nahrungsfette, nicht jedoch die Gesamtfettaufnahme, der entscheidende Faktor für unsere Gesundheit.
Folgende Unterscheidungen sind wichtig:
Es wird zwischen gesättigten Fettsäuren, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren unterschieden. Ungesättigte Fettsäuren haben einen gesundheitsfördernden Effekt.

Gesättigte Fettsäuren kommen überwiegend in tierischen Produkten, in Butter aber auch in Kokosöl und Palmöl vor.

Einfach ungesättigte Fettsäuren finden sich überwiegend in Pflanzenölen (Olivenöl, Rapsöl), kommen aber auch in Avokados und Nüssen vor.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren werden in Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren unterschieden. Sie kommen in einigen Pflanzenölen (Distel- oder Sonnenblumenöl) sowie in Nüssen, Fisch und Meeresfrüchten vor. Sie gelten als besonders gesund. Nachweislich geht die Gesamtsterblichkeit bei hohen Anteilen von mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Nahrung zurück.

Transfette gehören zwar zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren, kommen aber in der Natur kaum vor. Sie sind industriell verarbeitet und werden auch als gehärtete Fette bezeichnet. Sie kommen z.B. in Margarine, Pommes frites, Kartoffelchips und manchen Pflanzenölen vor. Sie haben eine negative Auswirkung auf die Gesundheit.
In den USA sind daher künstliche Transfette in Lebensmitteln bereits verboten.

Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren müssen noch weiter unterschieden werden:

Linolsäure ist eine Omega-6-Fettsäure und gilt als einer der gesündesten Fettsäuren. Sie kommt in sehr hohen Konzentrationen in Distelöl und Sonnenblumenöl, in Soja- und Kürbiskernöl vor, findet sich aber auch nicht unerheblichen Anteilen in Walnüssen und Pinienkernen (u.a.m.).

Arachidonsäure ist ebenfalls eine Omega-6-Fettsäure, gilt nach aktuellem Stand aber eher als entzündungsfördernd und weniger gesund.

EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) sind Omega-3-Fettsäuren und kommen überwiegend in Krill, Fisch, Meeresfrüchten und Algen vor. Sie sind ebenfalls sehr gesund.

ALA (Alpha-Linolensäure) kommt viel in Hanf-, Leinsamen, Soja und Rapsöl vor. ALA hat einen geringeren gesundheitlichen Nutzen als EPA oder DHA. Einige von den genannten Ölen eignen sich gut als Externa (Öle zum Auftragen auf die Haut) und sind in dieser Anwendung therapeutisch sehr nützlich.

Hier meine Empfehlung für eine gesunde Ernährung:

  • Verwenden Sie möglichst Distelöl und Sonnenblumenöl.
  • Krillöl und Fischöl sind sehr gesund, achten Sie bei käuflichen Omega-3-Ölen zur Einnahme darauf, dass sie vor allem EPA und DHA aber eher weniger ALA enthalten. Fische sind unterschiedlich reich an Omega-3-Fettsäure, aufgrund der Überfischung der Weltmeere und auch der unterschiedlichen Belastung an Quecksilber möchte ich keine besonderen Fischarten empfehlen. Vegetarier oder Allergiker können sehr gut auf Meeresalgen ausweichen.
  • Olivenöl und Nüsse sind ebenfalls sehr gesund.
  • Erhitzen Sie Öle nie so sehr, das sie rauchen (Rauchpunkt). Vermeiden sie prinzipiell hohe Temperaturen und garen lieber länger mit niedrigeren Temperaturen unter 160°. Beachten Sie die Verwenden von entsprechenden Bratölen.

Zwei weitere Öle werden in der Naturheilkunde sehr gerne verwendet und sollten erwähnt werden:

Schwarzkümmelöl: Es hat sich v.a. bei Neurodermitis, Hautekzeme, Allergien und Asthma bewährt.

Senföle wirken antibakteriell und haben sich in der Therapie von Blasenentzündungen bewährt.