Die Akupunktur (lat.: acus = Nadel, pungere = stechen) hat ihren Ursprung in der alten chinesischen Heilkunde, wo man bereits mindestens 2000 Jahre vor der christlichen Zeitrechnung wusste, dass ein Energiefluss durch den menschlichen Körper in bestimmten Bahnen (sog. Meridianen) stattfindet. Diese Energie tritt an über 800 Punkten an die Hautoberfläche und fließt dabei durch 12 Meridiane, denen nach der chinesischen Medizin bestimmte Organe bzw. Funktionen zugeordnet sind.
Die moderne Forschung zeigt, dass Akupunkturpunkte nicht fiktiv sind. An diesen Orten findet sich eine stark erhöhte elektrische Leitfähigkeit und ein erniedrigter, spezifischer Hautwiderstand.

Was ist die Philosophie der Akupunktur?
Nach der traditionellen chinesischen Medizin ist der Mensch ein Abbild der
natürlichen Harmonie zwischen Himmel und Erde, zwischen Yin und Yang, und Teil der kosmischen Rhythmik.

Was ist eine Krankheit im Sinne der chinesischen Medizin?
Hierunter ist nicht die Veränderung eines einzelnen Organs zu verstehen, sondern die Imbalanz des Energieflusses im ganzen Körper. Krankmachende Reize werden über die Meridiane geleitet, die durch Akupunkturpunkte beeinflusst werden. Versucht man Gesundheit nach chinesischem Denken zu definieren, so müsste man Gesundheit als einen harmonischen Fluss der Lebensenergie (Qi) bezeichnen.

Was ist das Therapieziel der Akupunktur?
Therapieziel ist, ein gestörtes Gleichgewicht im Körper wieder herzustellen. Ein Krankheitsgefühl ist Ausdruck dieses gestörten Gleichgewichtes. Es werden keine Symptome behandelt, die Therapie erfolgt unter Einordnung des gesamten Organismus. Ziel ist die Wiederherstellung einer energetischen Harmonie.

Was bewirkt die Akupunktur?
Experimentell nachgewiesene Wirkungen der Akupunktur sind:
Schmerzlinderung, Entspannung, Entzündungshemmung, Stimmungsaufhellung und Immunstärkung.

Wie funktioniert eine Akupunktur?
Der Behandler beginnt die etwa 20 bis 30minütige Behandlung, indem er den Patienten ruhig und entspannt lagert. Die Akupunktur erfolgt meist liegend, manchmal auch im Sitzen. Es werden immer so wenig Nadeln wie möglich gestochen. Die Nadeln werden frühestens nach 20 Minuten gezogen und die Akupunktur ist damit beendet. In der Regel erfolgen 10 bis 15 Akupunktursitzungen.

Müssen immer Nadeln gestochen werden?
Sollte die Nadelung für einzelne Patienten zu unangenehm sein oder sollten Ängste vor der klassischen Akupunktur bestehen, kann unter Umständen auf eine Laserakupunktur übergegangen werden, die besonders bei Kindern eine hohe Wirksamkeit hat. Wie die Bezeichnung bereits verrät, wird hier anstelle der Nadeln ein gebündelter, hochenergetischer Lichtstrahl eingesetzt.

Was sind die Anwendungsgebiete?

  • Allergische Erkrankungen
  • Atemwegserkrankungen
  • Gynäkologische Erkrankungen
  • Hauterkrankungen
  • Magen- und Darmerkrankungen
  • Migräne und Kopfschmerzen
  • Neurologische Erkrankungen
  • Orthopädische Erkrankungen
  • Schmerzbehandlung

Bei welchen Erkrankungen sollte nicht therapiert werden?

  • Krebserkrankungen
  • Schwere psychische Erkrankungen

Gibt es noch weitere Therapieverfahren aus dem Bereich der Akupunktur?
Weitere Behandlungsmethoden sind das Schröpfen über den Akupunkturpunkten sowie die Ohrakupunktur, die häufig mit der Körperakupunktur kombiniert eingesetzt wird.

Was sind die Nebenwirkungen und Komplikationen?
Denkbar sind Entzündungen sowie Infektionen an den Akupunkturpunkten, eine Punktur von
Organen oder Nervenbahnen, Blutergüsse