Was ist die Phytotherapie?
Bei der Phytotherapie wird mit Arzneimitteln therapiert, die ausschließlich aus Pflanzen, Pflanzenteilen, Pflanzeninhaltsstoffen oder deren Zubereitungen bestehen.
Pflanzliche Heilmittel lassen sich in Form von Tees, Tropfen, Tabletten und Kapseln einnehmen, man kann sie jedoch auch in Form von Salben und Tinkturen extern auf der Haut nutzen.
Die Wirkung vieler schulmedizinischer Mittel beruht nicht selten auf dem Wissen und der Erfahrung, die man mit Heilpflanzen gemacht hat. Als Beispiel sei hier der schulmedizinische Wirkstoff Digitoxin genannt. Dieser wird erfolgreich zur Therapie der Herzschwäche eingesetzt. Die Wirkung beruht jedoch auf den Wirkstoffen des Fingerhutes.

Wie wirken pflanzliche Mittel?
Pflanzliche Heilmittel sind unglaublich vielseitig einsetzbar. Ich möchte Ihnen hier eine Auswahl von pflanzlichen Heilmitteln und ihrer Wirkung aufführen. Diese Liste ist in keinerlei Hinsicht komplett. Es handelt sich nur um eine Auswahl von pflanzlichen Heilmitteln, und ihr jeweiliges medizinisches Einsatzgebiet ist teilweise weit vielfältiger, als es hier aufgeführt ist.

Ananas:
Einsetzbar bei Entzündungen der Prostata und des Harntraktes, bei Entzündungen im gynäkologischen Bereich sowie bei Entzündungen im HNO-Bereich

Artischocke:
Sie regt den Gallenfluss an, hat eine leberschützende Wirkung und kann in gewissem Rahmen den Cholesterinspiegel senken.

Baldrian:
Diese Pflanze hat beruhigende und schlaffördernde Effekte und wird gern bei nervöser Erschöpfung und leichten Depressionen eingesetzt.

Besenginster:
Die pflanzlichen Wirkstoffe kommen bei niedrigem Blutdruck, bei beschleunigtem Herzschlag und nervösen Herzbeschwerden zum Einsatz.

Brennessel:
Sie wird gern bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt, hat aber gleichzeitig einen so hohen Eisengehalt, dass sie auch bei Eisenmangel eingesetzt werden kann. Bei gutartiger Prostatavergrößerung ist sie schon lange als Heilmittel bekannt.

Buchweizen:
Er schützt die Gefäße und wird gerne bei Schwellungen der Beine eingesetzt.

Efeu:
Efeu ist ein Mittel, das bei Infekten der Atemwege zum Einsatz kommt. Es ist schleimlösend und Lindert den Hustenreiz.

Gänsefingerkraut:
Es ist zur lokalen Behandlung leichter Haut- und Schleimhautentzündungen geeignet, wird aber auch zur Therapie von Durchfallerkrankungen genutzt.

Ginkgobaum:
Gingko kommt zur Therapie von Hirnleistungsstörungen zum Einsatz, vor allem bei Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.

Echte Goldrute:
Einsatzgebiet sind Entzündungen der Harnwege sowie Harnsteinleiden

Johanniskraut:
Es ist das pflanzliche Hauptmittel zur Behandlung von Depressionen

Kamille:
Die Kamille ist eine der bekanntesten Heilpflanzen. Sie wird bei Entzündungen der
Haut und der Schleimhäute gegeben, sie löst Magen- und Darmkrämpfe und hat eine schmerzstillende Wirkung. Die echte Kamille wirkt entzündungshemmend, wundreinigend, krampflösend, schweißtreibend und verdauungsfördernd. Dementsprechend vielfältig ist ihr Einsatzgebiet in der Medizin.

Knoblauch:
Knoblauch wird nicht nur gegen Gefäßverkalkung eingesetzt, es senkt auch den Cholesterinspiegel. Es wirkt blutdrucksenkend und durchblutungsfördernd.

Kürbiskerne:
Sie sind eines der bekanntesten Mittel zur Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung.

Melisse:
Sie wirkt beruhigend, krampflösend und hat weiterhin eine antibakterielle Wirkung.

Mistel:
Die Mistel ist ebenfalls ein sehr bekanntes Heilmittel. Ihre große Bekanntheit ist durch ihren Einsatz in der Krebstherapie entstanden, die Mistel regt aber auch allgemein das Immunsystem an.

Mönchspfeffer:
Er ist ein Hauptmittel in der Therapie von schmerzhaften Störungen der Monatsblutung, dem sogenannten Prämenstruellen Syndrom.

Pestwurz:
Die Pestwurz ist ein bedeutendes Mittel zur Therapie von Kopfschmerzen aber auch anderer Nervenschmerzen. Sie wirkt aber auch krampflösend und kommt sogar bei der Asthmatherapie zum Einsatz.

Pfefferminze:
Ihr Einsatzgebiet ist ähnlich breit wie das der Kamille. Sie wirkt kühlend, kreislaufanregend, antibakteriell und wird vor allem bei leichten Infekten der oberen Atemwege eingesetzt.

Purpursonnenhut:
Er ist unter seinem lateinischen Namen Echinacea fast ebenso bekannt. Echinacea regt das Immunsystem an.

Salbei:
Anwendung bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes.

Teufelskralle:
Die Hauptanwendung ist die Therapie von degenerativen Gelenkerkrankungen, zum Beispiel bei schmerzhaften Arthrosen, sie wird aber auch bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt.

Thymian:
Thymian eignet sich zur Therapie von Atemwegsinfekten. Thymian löst das Sekret und ist keimtötend

Umckaloaba:
Dies ist eine Pflanze aus dem Süden Afrikas. Sie wird zur Stärkung des Immunsystems und zur Therapie von Entzündungen vor allem im Bereich der Atemwege eingesetzt.

Sind pflanzliche Heilmittel nebenwirkungsfrei?
Diese Annahme kann fatale Folgen haben. Selbstverständlich können auch pflanzliche Heilmittel Nebenwirkungen haben, sie sind nur häufig nebenwirkungsärmer und besser verträglich als andere Medikamente. Die Dosierungen müssen genau eingehalten werden, und die Einnahme solcher Medikamente sollte unbedingt immer dem Arzt mitgeteilt werden, da auch Wechselwirkungen mit schulmedizinischen Mitteln bestehen können. Es ist auch falsch, dass Kinder und Erwachsene diese Mittel gleich gut vertragen. Mittel mit einem hohen Anteil an ätherischen Ölen können für Kleinkinder sogar lebensbedrohlich sein. Somit ergibt sich natürlich auch, dass diese Mittel nicht sorglos in der Schwangerschaft oder der Stillzeit eingenommen werden dürfen.