Ein Krankheitsbild, dem in den letzten Jahren vermehrt Beachtung geschenkt wird, ist die Histaminintoleranz. Bei diesem Beschwerdebild stellen sich die Patienten mit allergieähnlichen Symptomen in der Praxis vor, die meist nach dem Verzehr von bestimmten Lebensmitteln auftreten. Eine Allergieabklärung sowie die Abklärung anderer möglicher Ursachen bleibt jedoch ohne Ergebnis. An eine Abklärung des Krankheitsbildes der Histaminintoleranz wird oft nicht gedacht.

Heute wissen wir, dass zwischen 1 und 2 % der Bevölkerung an Histaminintoleranz leiden. Diese zeigt sich nach dem Verzehr histaminhaltiger Lebensmittel durch allergieähnliche Beschwerden. Das Erstaunliche ist jedoch, dass neben Übelkeit und Durchfall auch ausschließlich Beschwerden auftreten können, die man nicht unmittelbar mit den eingenommenen Nahrungsmitteln in Zusammenhang bringt. Als Beispiel seien hier Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Hautrötung und Juckreiz, Fließschnupfen, Blutdruckabfall und sogar Herzrasen genannt.

Im Unterschied zur Nahrungsmittelallergie ist die Stärke der Symptome abhängig von der Menge der zugeführten Lebensmittel. Beim Verzehr histaminreicher Lebensmittel kann sich Histamin im Körper ansammeln und es kommt zu Beschwerden.

Histaminreiche Lebensmittel sind z.B. lang gereifter Käse, Sauerkraut und Wein. Andere Lebensmittel besitzen selbst kaum Histamin, fördern jedoch eine Histaminfreisetzung aus dem Körper wie z.B. bestimmte Früchte (z.B. Erdbeeren), Tomaten, Spinat und Nüsse.

Eine Abklärung der möglichen Histaminintoleranz ist im Labor möglich.