In den Körperflüssigkeiten und den Zellen befinden sich ständig Säuren und Basen in einem bestimmten Gleichgewicht. Auf einer Skala von 1-14 bedeutet pH 7 ein neutrales Säure-Basen-Verhältnis. Sauer bedeutet ein pH unter 7, alkalisch ein pH über 7. Im Folgenden gebe ich Ihnen einige Beispiele für Normwerte:

Blut: pH: 7,37-7,43
Galle: pH: 7,4-7,7
Harn: pH: 4,8-7,9
Magensaft: pH: 1,2 bis 3.0

Aufgrund der großen Wichtigkeit hat der Körper mehrere Systeme, um den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Endgültig reguliert wird er durch Ausscheidungen über die Niere und Ausatmung von CO2 über die Lunge.

Den größten Anteil an den Schwankungen im Säure-Basen-Haushalt hat die Nahrung. Dabei ist es unerheblich, ob die Lebensmittel sauer schmecken, entscheidend ist, ob bei der Verarbeitung im Stoffwechsel mehr Säuren oder Basen entstehen. Tierische Lebensmittel (außer Milch), Getreide, Kaffee, Zucker und Alkohol lassen Säuren entstehen. Vollwertkost, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte hingegen sind basenüberschüssig. Je mehr Säure-Belastung durch eine falsche Ernährung besteht, desto eher kommt es zur anhaltenden Übersäuerung des Körpers.

Ob man selbst übersäuert ist, lässt sich leicht feststellen. In der Regel misst man den Säure-Wert des Morgenurins gleich nach dem Aufstehen. Idealerweise liegt der Wert im leicht basischen Bereich, also über einem Wert von 7. Werte um 6,5 sind noch zu tolerieren. Bedenklich erscheinen Werte unter 5,5. Liegt der Harn-pH unter 4,5 werden sogar unweigerlich Nierenzellen geschädigt. Der Säuregehalt des Harns hat eine natürliche Schwankungsbreite, da bestimmte Abbauprodukte eher im sauren und andere eher im alkalischen Milieu ausgeschieden werden. Der Harn sollte daher auch nicht nur alkalisch oder nur sauer sein. Entscheidend zur Beurteilung ist nicht ein Einzelwert. Die Werte eines Zeitraums von ca. 14 Tagen sollten notiert werden. Anhand dieser Werte kann bestimmt werden, ob eine Therapie erfolgen sollte.

Eine typische Krankheit aus diesem Formenkreis ist die Gicht. Aufgrund zu hoher Harnsäurewerte im Blut kommt es zu kristallinen Ablagerungen an Gelenken und im Bindegewebe. Dies führt zu schmerzhaften Entzündungen und Gelenkzerstörungen.